Münster. Schlossplatz. Gerade in
unsicheren Zeiten brauchen die Menschen halt und eine Stimme, die sie
durch das Dunkel der Zukunft führt. Um so schlimmer, dass die
römisch - katholische Kirche momentan ohne ein Oberhaupt da steht und
niemand den Job machen will. Wenn der Fisch keinen Kopf hat, stirbt
er und fängt an zu stinken, sagt Platon in seinen Briefen an Sparta.
Jetzt hat sich eine Frau zu Wort gemeldet, die bereit ist, Kopf des
Fisches zu werden. Madame Medusa, ihres Zeichens Wahrsagerin, die wir
von unserer liebgewonnen Kirmes kennen, würde unter Umständen
einspringen, wenn man sich vertraglich einig wird. Ich könnte mir
gut vorstellen, dass ich meinen Schäfchen was zu bieten habe. Nicht
die Vergangenheit beichten, sondern in die Zukunft blicken, das ist
mein Programm, sagte uns die schöne Medusa. Lebenslauf und
Kurzbewerbung hat sie auf jeden Fall mal versendet. Bis der Ruf auf
Rom erfolgt, steht sie aber natürlich weiterhin ihren treuen Kunden
auf unserem Münsteraner Send zur Verfügung. Nietzsche sagt, wenn
der alte Gaul lahmt, nimm den Bus. Wir sehen das ähnlich. Viel
Glück, Madame Medusa.
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